Das pädagogische Konzept
Ein Kind spielt in den ersten zehn Jahren 20'000 Stunden. Spielen ist sein Beruf. Das Bambola ist sein Arbeitsort.
Durch die Bautätigkeit und die Verkehrsentwicklung werden zunehmend geschützte Freiräume für das freie Spiel und die Bewegungsfreiheit des Kindes zerstört. Was früher in unmittelbarer Wohnumgebung, auf Strassen, im Wald und auf der Wiese stattfand, kann sich heute oft nur in geschützten Räumen abspielen. Diese Situation, insbesondere auch die
Zusammenstellung der Kindergruppen werden von uns Erwachsenen geschaffen.
Trotz diesen Gegebenheiten soll die freie Entwicklung und Entfaltung der Kinder nicht zu kurz kommen. Mit dem Ziel, den Kindern die notwendigen Freiräume zu schaffen, basiert das pädagogische Konzept des Bambolas auf dem kindzentrierten Spiel.
Kindzentriertes Spiel
Ziel des kindzentrierten Spieles ist es Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich die Kinder selber erfahren können. In alltäglichen Situationen angewandt, ermöglichen wir den Kindern die Stärkung von Selbstvertrauen, Denkfreudigkeit und Kreativität, sowie die Fähigkeit zum sozialen Kontakt. Durch einfühlende Unterstützung erreichen wir beim Kind die Anwendung der eigenen Phantasie, die freie Wahl eines Lösungsweges und die Möglichkeit ein selbst gestecktes Ziel zu erlangen.
Für den Betreuer bedeutet dies den Kindern mit Empathie und Akzeptanz zu begegnen.
Empathie
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Auf- und Annehmen, Einfühlen und Verstehen des Kindes
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verbale und nonverbale Rückmeldung
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gefühlsmässig wird das Gegenüber erfasst und emotional gehalten
Akzeptanz
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Themen, Vorschläge und Impulse des Kindes aufnehmen, ohne sie zu werten oder zu entwerten
Lernen für das Leben
Kindzentriertes Spiel, wie es im BAMBOLA angewendet wird, ermöglicht den
Kindern innerhalb einer Gruppe:
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sich zu beschäftigen
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sich auszudrücken
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kreative Lösungswege zu finden
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Frustrationstoleranz zu erlangen
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Langeweile auszuhalten
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Konflikte möglichst gewaltfrei zu lösen
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Sorge zum angebotenen Material zu tragen
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Handlungs- und Lebenskompetenz zu erweitern.
Umsetzung im BAMBOLA
Es ist dem Betreuer wichtiger, das Kind an seinem momentanen Entwicklungsstandort abzuholen und seine Fähigkeiten zu fördern, als Lerninhalte zu trainieren. Deshalb vermittelt er höchstens Techniken und geht sparsam um mit Vorschlägen beim Basteln und Werken. Den Bedürfnissen der Kinder und der Jahreszeit entsprechend stellt er Material zur Verfügung und gibt Spielimpulse.
Diese Form des pädagogischen Umgangs mit den Kindern erfordert die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Betreuers und setzt eine konstante, intensive Beobachtung des einzelnen Kindes und des Gruppengeschehens voraus. Das Zurücknehmen der eigenen Person erfordert vom Pädagogen innere Ruhe und Sicherheit.
Das kindzentrierte Spiel ist keine Methode - es ist eine Lebenshaltung.
Es unterstützt die freie, persönliche Entwicklung der Kinder.